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10.07.2009, 13:10 Uhr
Neue Integrationsmaßnahme für in der Justizvollzugsanstalt Hünfeld einsitzende Spätaussiedler und andere Migranten kann bald beginnen
Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf unterstützt das Projekt der Kreisgruppe Fulda der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland
Die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, zeigt sich erfreut, dass mit der Beschlussfassung des Hessischen Landtags über den Haushalt 2009 und der Zustimmung von Staatsminister Jürgen Banzer, die neue Integrationsmaßnahme „Integration und Berufsorientierung von Migranten“ in der Justizvollzugsanstalt Hünfeld nach Bewilligung der Landesmittel durch das Regierungspräsidium Darmstadt in Kürze beginnen kann.

Die Landesbeauftragte dankte der Kreisgruppe Fulda der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland mit ihrer Vorsitzenden Frau Rosa Emich für ihre Initiative, die Sprachkompetenz von in der JVA Hünfeld einsitzenden Spätaussiedlern und weiterer Migranten zu verbessern und damit deren gesellschaftliche und soziale Eingliederung in ein neues Lebensumfeld nach der Haft zu erleichtern. Hierzu gehörten auch Maßnahmen zur Berufsorientierung und ein Bewerbungstraining. Vorrangiges Ziel des Projekts sei die Förderung von sozialen, schulischen und beruflichen Kompetenzen im schweren sozialen Umfeld. Weitere Ziele seien die Förderung von Eigeninitiative und eigenverantwortlichem Handeln, die Integration in den Arbeitsmarkt und die Bewältigung von konkreten Problemen im Alltag. „Zielgruppe der neuen Maßnahme sind Spätaussiedler und andere Migranten in der JVA Hünfeld, die wegen ihrer Defizite in den genannten Bereichen den Anschluss an die Gesellschaft bisher verpasst haben. Sie sollen mithilfe der neuen Maßnahme eine Starthilfe für ein straffreies soziales und berufliches Leben nach der Haftentlassung erhalten“, so die Landesbeauftragte

Die Maßnahme soll durchgängig von zwei qualifizierten, pädagogisch ausgebildeten Dozentinnen durchgeführt werden, wobei neben einer einheimischen Lehrkraft der Einsatz einer Pädagogin mit Migrationshintergrund und russischer Sprachkompetenz geplant ist. Das Honorar einer Lehrkraft werde durch das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit übernommen, während die andere Lehrkraft vom privaten Betreiber der JVA Hünfeld, der Firma Serco GmbH gestellt und bezahlt werde.

Margarete Ziegler-Raschdorf erinnerte an den gemeinsamen Gesprächstermin in der JVA Hünfeld Ende Mai 2009, bei dem der Projektablauf einvernehmlich festgelegt wurde. Sie dankte abschließend Herrn Staatsminister Jürgen Banzer, Frau Rosa Emich von der Landsmannschaft, dem Leiter der JVA Hünfeld, Herrn Dr. Werner Päckert und der Firma Serco GmbH für die überaus zügige Unterstützung des so wichtigen neuen Projekts.