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18.01.2010, 12:03 Uhr
Kreisgruppe Fulda der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland feierte ihr 25-jähriges Bestehen
Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf hielt die Festrede
Die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, hat der Kreisgruppe Fulda der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zum 25-jährigen Bestehen gratuliert und die Glückwünsche der Hessischen Landesregierung überbracht.
Foto. Nach der Feierstunde zum 25-jährigen Bestehen der Kreisgruppe Fulda der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland. In der 1. Reihe u.a. die Kreisvorsitzende Rosa Emich (5.v.rechts), der Bundesvorsitzende Adolf Fetsch (6.v.rechts) und die Landesbeau

In ihrer Festrede ging die Landesbeauftragte auf die Gründung im Dezember 1984 durch den ersten Kreisvorvorsitzenden Edmund Leibhan ein, der den Grundstein für die landsmannschaftliche Arbeit in Fulda legte und insbesondere seine Landsleute in sozialen Fragen unterstützte. Seine Nachfolgerin Rosa Fieber habe die Arbeit erfolgreich fortgesetzt.

Seit Januar 1995 sei Rosa Emich die engagierte Vorsitzende der Kreisgruppe Fulda. Sie habe für ihre Arbeit einen besonderen Dank verdient. Neben der sprachlichen und beruflichen Integration ihrer Landsleute lege sie besonderen Wert auf die verstärkte politische Präsenz der Landsmannschaft und die politische Integration der Spätaussiedler. „Auch hier geht Rosa Emich mit gutem Beispiel voran, denn seit einigen Jahren ist sie Kreistagsabgeordnete im Landkreis Fulda“, so Margarete Ziegler-Raschdorf.

Die Landsmannschaft in Fulda könne mit Stolz zurückblicken, denn sie habe Herausragendes für die Integration ihrer russlanddeutschen Landsleute geleistet. So gebe es vielfältige Kultur-, Sport- und Freizeitaktivitäten für Deutsche aus Russland in der Region Fulda. Die berufliche Integration mit positiven Beispielen stehe für die Kreisgruppe im Mittelpunkt der Bemühungen. So seien Seminare für Landsleute, die selbständig werden möchten, zur Tradition geworden und auch erfolgreich. Im Laufe der Jahre habe die Kreisgruppe zahlreiche ehemalige Lehrer, Sportler und Kulturschaffende als Multiplikatoren ausgebildet und einige von ihnen seien durch den ehrenamtlichen Einsatz in den Beruf gekommen.

Besonders sei das jüngste Projekt der Kreisgruppe hervorzuheben, welches in der Justizvollzugsanstalt Hünfeld für straffällige Russlanddeutsche durchgeführt werde, um deren Resozialisierung zu fördern. Auf Initiative der Kreisgruppe Fulda gebe es dort seit rund einem Jahr Sprachunterricht durch zwei Lehrkräfte. Die Maßnahme werde vom Land Hessen und dem privaten Betreiber der JVA, der Firma Serco finanziert.

Die Landesbeauftragte wies auch auf die ständige Beratung und Betreuung in den Übergangswohnheimen Dalherda, Neuhof, Bad Salzschlirf und Lehnerz durch die Kreisgruppe Fulda hin. Mehr als hundert ehrenamtliche Mitarbeiter seien in diesen Jahren im Einsatz gewesen, um ihren Landsleuten zur Seite zu stehen.

Die Landesbeauftragte sprach in ihrer Rede die Problematik der Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen an und betonte die hervorragende Leistungsbilanz der Hessischen Fördereinrichtung für junge Zugewanderte in Hasselroth. Sie erläuterte die Politik für Spätaussiedler in Hessen und stellte die Gremien und Einrichtungen für Spätaussiedler vor, die so kein anderes Bundesland habe.

Frau Ziegler-Raschdorf ging weiter auf die leidvolle Geschichte der Russlanddeutschen ein und schilderte die Entwicklung seit der Auswanderung deutscher Handwerker und Bauern ins Russische Zarenreich im 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. „Ich möchte diesen Jubiläumstag zum Anlass nehmen, um in Erinnerung zu rufen, dass Deutschland rechtlich und moralisch eine besondere Verantwortung für diese Menschen trägt. Sie mussten länger und schmerzhafter als andere darunter leiden, dass sie als Deutsche geboren und Opfer einer unmenschlichen Nationalitätenpolitik wurden“, so die Landesbeauftragte.

Margarete Ziegler-Raschdorf versicherte, sie verstehe sich im Amt der Landesbeauftragten daher auch als Botschafterin für mehr Hintergrundwissen, mehr Verständnis und Entgegenkommen auf Seiten der einheimischen Bevölkerung.

Für die Hessische Landesregierung versicherte Frau Ziegler-Raschdorf, dass Hessen auch in Zukunft ein verlässlicher Partner der Deutschen aus Russland sein werde. Gerade die Institution einer Landesbeauftragten als ständige Ansprechpartnerin werde dies auch in Zukunft gewährleisten.

„Als neue Landesbeauftragte danke ich der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland für die offene und partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Bundes-, Landes- und Kreisebene in Fulda und werte diese als eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Integrationspolitik. Ich möchte Sie bitten, in Ihren vielfältigen Aktivitäten zur Integration ihrer Landsleute auch in Zukunft nicht nachzulassen und spreche Ihnen für ihr freiwilliges Engagement den Dank und die Anerkennung der Hessischen Landesregierung aus, den ich stellvertretend an Ihre Vorsitzende Frau Rosa Emich richte“, so die Lan