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15.11.2021, 12:08 Uhr
Landeskulturtagung 2021 der Sudetendeutschen Landsmannschaft - Landesgruppe Hessen mit Schwerpunkt Heimatsammlungen
Landesbeauftragte sagt ihre Unterstützung zu
Wiesbaden, 15. November 2021 - Einen Schwerpunkt der diesjährigen SL-Landeskulturtagung in Bad Nauheim bildeten die Heimatsammlungen der sudetendeutschen Heimatvereine und Kreisgruppen in Hessen und deren Zukunftsperspektive.
BdV-Kreisvorsitzender Josef Plahl und Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf mit Trachtenpuppen aus der Heimatsammlung in Weilburg.
SL-Landesobmann Markus Harzer stellte in einer Präsentation hessische Heimatstuben vor, die er besucht hatte und erläuterte ihre spezifischen Gegebenheiten. Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf nahm gerne an der Kulturtagung teil und sicherte in ihrem Grußwort ihre Unterstützung und die der Hessischen Landesregierung bei der Zukunftssicherung der Heimatsammlungen zu. Sie berichtete von dem Projekt des Bundes der Vertriebenen (BdV), Landesverband Hessen, welches aktuell aus Kulturmitteln nach § 96 Bundesvertriebenengesetz (BVFG) gefördert werde.

Inhalt dieses Projektes, welches der BdV   gemeinsam mit dem Hessischen Museumsverband durchführe, sei die Identifizierung, die Inventarisierung, Katalogisierung und schließlich Digitalisierung der noch rund 40 hessischen Heimatsammlungen der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge. Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf erklärte: „hierfür besteht dringender Handlungsbedarf, da sich zuständige Heimatkreise auflösen oder Betreuerstrukturen schwinden. Ich freue mich sehr darüber, dass dieses Thema auch von Landesobmann Markus Harzer für die SL- Hessen in Angriff genommen wird. Einige Heimatstuben befinden sich in gutem Zustand, bei anderen sind die Räumlichkeiten durch Kündigung in Gefahr oder auch Eigentumsverhältnisse an Ausstellungsstücken ungeklärt.“ Insoweit müsse bei jeder Heimatsammlung die Situation individuell und gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort betrachtet und geklärt werden. Den Kommunen komme dabei ebenfalls eine besondere Aufgabe zu, ihre ihnen zuwachsende Verpflichtung für die Heimatsammlungen wahrzunehmen. „Wenn Heimatsammlungen nicht mehr selbstständig bestehen können, ist es der Königsweg, wenn die Kommune die Verantwortung für die Sammlung übernimmt. Dabei kann das Land Unterstützung leisten. So wie die Heimatvertriebenen nach dem Krieg in den Städten und Dörfern auf- und angenommen wurden, wäre es ein Abbild des endgültigen Angekommen-Seins, wenn auch deren Sammlungen in den Museen der jeweiligen Orte ihren dauerhaften Platz finden und so zum selbstverständlichen Teil der örtlichen Geschichte werden“, so die Landesbeauftragte.

Sie verwies außerdem auf ein Projekt der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen zur Virtualisierung besonderer Ausstellungsstücke in einzelnen Heimatstuben, das seit Sommer 2021 mit Unterstützung des Landes in Hessen durchgeführt werde und auch in 2022 fortgeführt werden solle. Künftig könne man auf diese Weise aus allen Gegenden der Welt digital auf die hessischen Heimatsammlungen zugreifen und sich die Ausstellungen online erschließen.

Die Trachtenpuppensammlung des BdV-Limburg-Weilburg war durch das Team der Kulturstiftung als erste hessische Heimatstube virtualisiert worden. BdV-Kreisvorsitzender Josef Plahl stellte Trachtenpuppen aus dieser Heimatsammlung des BdV-Kreisverbandes Limburg-Weilburg vor und freute sich sichtlich über die Dokumentierung und Sicherung der Sammlung.