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03.09.2019, 14:58 Uhr
Trauer um Alfred Herold
Sein Engagement für Heimatvertriebene und die Sudetendeutsche Landsmannschaft war nicht nur Aufgabe sondern Mission
Hainburg/Wiesbaden, 03. September 2019 - Der langjährige Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Hessen und ehemalige Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft (SL) in Hessen, Alfred Herold, ist am 20. August 2019 im Alter von 87 Jahren verstorben.
Alfred Herold
Am 16. September 1931 in Bärn/Ostsudetenland (heute: Tschechische Republik)geboren, verlor er im Zuge der Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg seine geliebte sudetendeutsche Heimat. 

„Mit ihm verlieren wir eine bedeutende Persönlichkeit, die sich in jahrzehntelanger Arbeit unermüdlich für die Heimatvertriebenen und die Sudetendeutsche Landsmannschaft verdient gemacht hat“, hob die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, in Ihrem Kondolenzschreiben hervor. „Alfred Herold ist durch sein hohes, über Jahrzehnte gezeigtes Pflichtbewusstsein, seine klaren Prinzipien, aber auch seine Toleranz und sein heiteres Wesen bis heute vorbildhaft für unsere gesamte Arbeit im Themenbereich Flucht und Vertreibung geworden. Sein Leben war erfüllt von Liebe und Sorge für seine frühere Heimat. Für sein breites Wirken, herausragendes Engagement und seinen Rat habe ich ihn persönlich außerordentlich geschätzt und werde ihn immer in dankbarer Erinnerung behalten“, so Margarete Ziegler-Raschdorf. Das Land Hessen verliere mit Alfred Herold einen wichtigen und geschätzten Ratgeber.

Alfred Herold bekleidete im Laufe seines Lebens viele Ehrenämter im Bereich der Vertriebenenverbände. Für dieses Engagement verlieh ihm der damalige Ministerpräsident Roland Koch den Hessischen Verdienstorden. Außerdem ist er Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und der Wenzel-Jaksch-Medaille. In diesem Sinne war Herr Herold seit 1958 Mitglied der Sudetendeutschen Landsmannschaft; im Jahre 1972 gehörte er erstmals dem Landesvorstand an. 1981 wurde er zum SL-Landesobmann gewählt. In seinem Heimatort Bärn im ehemaligen Sudetenland hat er zahlreiche Restaurierungs- und Wiederaufbaumaßnahmen – vor allem an kirchlichen Objekten – initiiert und begleitet. Dafür warb er um Spenden und stellte eigene finanzielle Mittel zur Verfügung. Regelmäßig war er seit den sechziger Jahren zu Besuch in seiner alten Heimat. In seinem neuen Zuhause in Hainstadt  in Hessen war er von 1964 bis 1968 als Gemeindevertreter und von 1968 bis 1976 als Beigeordneter für die damals selbständige Gemeinde Hainstadt tätig. Hinzu kam seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Erster Beigeordneter für die Gemeinde Hainburg von 1977 bis 1985. Er wurde anschließend zum Ehrenbeigeordneten ernannt. Darüber hinaus war Herr Herold von 1968 bis 2002 Mitglied des Ortsgerichtes, davon 17 Jahre als stellvertretender Ortsgerichtsvorsteher.

Im Jahr 2000 übernahm Alfred Herold die Führung des BdV-Landesverbandes in Hessen und wurde in der Folge auf Bundesebene zum BdV-Vizepräsidenten gewählt. Im Jahr 2012 erfolgte seine Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des BdV-Landesverbandes.

„Im Rahmen des Requiems in der St. Wendelinus-Kirche in Hainstadt konnte ich seiner Frau Irene und den drei Kindern meine Anteilnahme ausdrücken. Allen Hinterbliebenen von Alfred Herold spreche ich im Namen der Hessischen Landesregierung mein aufrichtiges Beileid und Mitgefühl aus. Ich wünsche allen in dieser schweren Zeit Kraft und Gottes Segen“, so die Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf.“